Walwatching im kleinen Belt!

Denn der kleine Belt ist weltweit die einzige Gegend, wo es die meisten Schweinswale zu sehen gibt. So auch für uns auf dem Weg von Aeroskobing nach Kappeln an der Schlei. In dem strömungsreichen Fahrwasser tummelt sich eine Vielzahl dieser kleinen Walart. Nur schade, das dass Wetter nicht mitspielt. Tief hängende Wolken, Schwachwind, situativ leichter Nieselregen und Motorgeräusch auf der SY OCEAN SPIRIT.

Die Schlei mit ihren kleinen, schnuckeligen Städtchen und Dörfern ist immer ein lohnenswertes Ziel. Ich persönlich mag Kappeln. Nach acht Stunden von Aeroskobing aus legen wir um 16.15 Uhr im Stadthafen von Kappeln an. Der Himmel heitert auch auf und somit steigt die Laune mit jedem Sonnenstrahl. Samstag ist mal wieder ein Hafentag eingeplant. Der „Dampfer“ muss auch mal gesäubert werden. Lüften, Kojenreinigung, Staub saugen, wischen und so fort. Langeweile kommt nicht auf.

Die rund drei Meilen von Kappeln nach Maasholm sind am Sonntag innerhalb einer halben Stunde erledigt. 5 bis 6 Bft. aus West, in Böen 7. Nun denn, wir liegen im Hafen von Maasholm und spazieren durch das kleine, urgemütliche Fischerdörfchen. Wie heisst es auf der Homepage von Maasholm: Ein idyllisches Kleinod zwischen Schlei und Ostsee. Stimmt!

Bevor Mitsegler Volker nun so langsam die SY OCEAN SPIRIT wieder verlässt genießen wir noch den letzten gemeinsamen Segeltag bei heiter-sonnigem Wetter und 22 Grad nach Flensburg. Rund 40 Seemeilen unter voller Besegelung in die Flensburger Förde in Richtung Stadthafen. Überpünktlich zur stattfindenden Rumregatta. Es ist doch immer wieder schön in die Flensburger Förde einzulaufen und das maritime Flensburg zu genießen. Vorbei an den Ochseninseln, Glücksburg lassen wir auf Backbord liegen, vorbei an der Marineschule mit dem imposanten Gebäude aus der Kaiserzeit und querab Sownik, Flensburgs neuem maritimen Stadtteil. Seit 1910 werden bis heute neue Offiziere aus ganz Deutschland an der Marineschule ausgebildet. Museumshafen Steuerbord, nette und hilfsbereite Hafenmeister, Klönschnack und der Liegeplatz für die nächsten Tagen ist gebucht. Frau und Junior haben sich angesagt. Als Crewwechsel. Volker geht von Bord, Familie kommt an Bord. Danke Volker, für deine angenehme Anwesenheit an Bord.

Die Fördestadt war schon immer nah am Wasser gebaut. Beste Voraussetzungen also um bewegte und bewegende Geschichten im Flensburger Schifffahrtsmuseum nachzugehen. Ebenso sehenswert ist der 1979 gegründete Museumshafen, der direkt vor dem Schifffahrtsmuseum liegt. Ja, Flensburg hat schon etwas zu bieten. Für mich ist es das erste Mal, dass ich zwei, drei Tage Flensburg erkunden kann. Beruflich war ich zwar auch schon mehrmals in der Fördestadt, jedoch immer nur Bahnhof, Hotel, Firmen und Autobahn.

Ja, Flensburg hat schon was zu bieten. 900 Jahre Stadtgeschichte in der Realität. Aufstrebende Universitätsstadt, Städtische und Naturwissenschaftliche Museen, die Flensburger Innenstadt mit ihren historischen, gewachsenen Straßenstrukturen, ihren prächtigen Fassaden und den einzigartigen Kaufmannshöfen gehören zu den schönsten in ganz Schlewsig Holstein. Die moderne Fußgängerzone mit ihrer mediteranen Ausstrahlung, die Multi-Kulti-Norderstrasse, der Südermarkt, die Rote Strasse und Holm, das Herz der Stadt.

Nun freue ich mich aber erst einmal auf meine bessere Hälfte und Junior. Das lange Wochenende nach Himmelfahrt geht es von Flensburg in Richtung Eckernförde, Kiel und dann wieder zurück nach Fehmarn.

Sonnige Grüße von Bord

HJR

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