Zum Abschied von Lagos habe ich mir noch einen gemütlichen, atmosphärischen Abend in einem Restaurant in der Altstadt mit dem Fanta Four-Eigner und Einhandsegler bei live gespielter Gitarrenmusik und Fachsimpelei hinsichtlich der nächsten Tage, bis sich die Wege in Cadiz trennen werden, gegönnt. Ich muss weiter, mein „Hamburger Jung“ hat noch Zeit, wartet in Cadiz auf seine Frau, um dann gemeinsam weitere Destinationen zu erleben. Good bye Lagos. Weiter geht es nach Albufeira und Olhao, in die Lagune von Faro.

Bevor wir aber nach Albufeira starten, müssen wir uns in Geduld üben. Es regnet und regnet. Nichts mit früh raus, um in drei Stunden in die Marina von Alubufeira einzulaufen, damit wir den Nachmittag noch ausgiebig nutzen können. So ist erst einmal ein längeres, ausgiebiges Frühstück angesagt. Gegen Mittag soll es aufklaren, dann segeln wir weiter. Eine Alternative zum Ausharren ist die Variante „Regentörn mit Kuchenbude“ unter Motor. Meine heutige Null-Bock-Phase lässt das aber nicht wirklich zu. Mein Gast an Bord pennt. Der Frühaufsteher ist er nicht. So langsam wird es Zeit wieder heim zu fliegen. Die Luft ist momentan raus. Mir geht es nicht allein so. Wenigstens eine kleine Motivation. Einige gleichaltrige und/oder ältere Segler fühlen gleichlautend.

Nun sind wir aber doch am frühen Nachmittag bei blauem Himmel und Sonnenschein in Albufeira eingelaufen. Die Marina liegt etwa 10 Fuß-Minuten von der Altstadt entfernt, und ist richtig gemütlich. Die auf einem Felsen erbaute Kleinstadt mit etwa 23.000 Einwohnern ist absolut auf Tourismus getrimmt. 300.000 Feriengäste pro Jahr werden hier durchgeschleust. Über 160 Hotels und Ferienanlagen bringen Knete in die Kassen, und somit auch einen gewissen Wohlstand. Albufeira liegt auch günstig an der Algarve. Nur maximal 30 Kilometer vom Flughafen Faro entfernt steppt hier Ende Oktober noch der Bär.

Die ganzjährig geöffnete Marina bietet wieder alles, was nötig und/oder unnötig ist. Behinderten gerechte Duschen und Toiletten, Tankstelle, Restaurants, Werkstätten, Einkaufsmöglichkeiten, Autovermietung, Segelmacher, Waschsalon und so weiter.

Das 200 Jahre alte Städtchen bietet wirklich einiges. Mir gefällt es, strahlt eine gewisse Atmosphäre aus. Trotz der vielen Touristen noch überschaubar, mit einer gewissen Anziehungskraft. Sandbuchten, Kilometerweite Strände, schöne Landschaften, die Meer, Sand und Felserhebungen mit einander verbinden. Natürlich darf ich auch die zahlreichen Golfplätze nicht vergessen. Über das Nachtleben und die Shoppingmöglichkeiten schreibe ich hier mal nichts.

Meinen Recherchen zu folge ist Albufeira die größte und lebhafteste sowie auch „Energie geladenste Destination an der Algarve. In 200 Jahren vom Fischerdorf zum beliebtesten Urlaubsziel Süd-Portugals. Das ist eine Entwicklung!

Wir lassen den Tag mit einem Restaurantbesuch an der Wasserfront langsam ausklingen und bereiten uns auf unseren nächsten Törn nach Olhao, in die Lagune von Faro, vor.

Schönen Abend noch bei 23 Grad und lauem Lüftchen aus Albufeira

HJR